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Text Frequency (english version)

In Fant Wenger‘s paintings, nature and technology usually collide in a rugged and momentous way. Not only is the chosen spectrum of colours powerful, the artist also places railway wagons, telephone poles, parabolic antennas or even a satellite in the landscape. These are surrounded by trees with extensive branches and undergrowth. Powerful and often bare, they cross the pictorial space. The paintings show a distinct dynamism, which is intensified by the size of the canvases.

Light plays an important role in Fant Wenger‘s painting. He selectively dips individual elements into glistening light, which in various works spreads out over the entire picture surface, illuminating it supernaturally and running through the room like jack-o‘-lanterns. Which sparks jump here and what is sent or received in this world full of riddles? No causal or linear connection can be read. The artist gives hints through the titles, which can nourish suspicions, but without giving a real interpretation.

The works of art of Fant Wenger already give a hint after a short look that this artist masters his craft very well. He does not leave any of his compositions to chance, but intensively deals with their meaning and implementation, until he finally manages to reproduce all his thoughts in a harmonious interplay on the canvas.

Text Frequenz

In Fant Wengers Gemälden prallen Natur und Technik meist unsanft und folgenreich aufeinander. Kraftvoll ist nicht nur das gewählte Farbenspektrum, symbolmächtig stellt der Künstler Eisenbahnwagen, Telefonmasten, Parabolantennen oder gar einen Satelliten in die Landschaft. Umwuchert werden diese von Bäumen mit weit ausgreifenden Ästen und Gestrüpp. Mächtig und häufig kahl durchdringen sie den Bildraum. Die Gemälde weisen eine ausgesprochene Dynamik auf, die sich durch die Grösse der Leinwände noch verstärkt. Einzig die beiden kleineren Bilder strahlen Ruhe aus. Einen wichtigen Stellenwert kommt dem Licht in Fant Wengers Malerei zu. Punktuell taucht er einzelne Elemente in gleissendes Hell, das sich bei "Aufbäumung" und "Erschliessung" über die gesamte Bildfläche ausbreitet und diese übernatürlich erleuchtet und Irrlichtern gleich den Raum durchzieht.

 

Welche Funken springen hier und was wird gesendet oder empfangen in dieser Welt voller Rätsel? Kein kausaler oder linearer Zusammenhang lässt sich ablesen. Hinweise gibt der Künstler über die Titel, die Ahnungen nähren können, ohne jedoch eine wirkliche Deutung zu geben. Die beiden Installationen interagieren mit den Bildern und erweitern diese. An alten Rundfunk-Geräten lauscht man einerseits der erfolglosen Suche nach einer Frequenz, über die verständliche Informationen empfangen werden, und andererseits bietet das andere Gerät den Besuchenden selbst die Möglichkeit, sich auf die Suche zu begeben.​

 

 

Fant Wenger betitelt denn auch seine Ausstellung "Frequenz" und verweist so ebenso sehr auf etwas Technisches wie auch auf das Radio als Empfänger von Information. Der Begriff bezeichnet die Masseinheit, mittels der ermittelt werden kann, wie schnell bei einem periodischen Vorgang die Wiederholungen aufeinander folgen. Fragen nach der Messung und Vermessung von Welt und damit einhergehend der Inbesitznahme durch den Menschen beschäftigen Fant Wenger seit langem. Dass das Sammeln und Verarbeiten von Informationen hierfür ein wesentlicher Teil ist, ist längst bekannt. Wo Informationen herkommen und wo sie hingehen, wer sie besitzt oder nutzbar machen kann, diese Fragen haben im 21. Jahrhundert eine neue Dringlichkeit erreicht.

Text; Daniela Hardmeier, Kuratorin

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